Übungen des täglichen Lebens
Kinder wollen:
- tätig sein, vor allen Dingen mit den Händen
- Erwachsene nachahmen – ihre Tätigkeiten sind für Kinder reizvoll
- Zusammenhänge, Ursachen und Wirkungen erkennen.
Viele Tätigkeiten werden heute von technischen Geräten erledigt. Die Wäsche wird von der Waschmaschine gewaschen; auf Knopfdruck wäscht, spült und schleudert sie – aber das Kind erkennt nicht, wie es geschieht.
Die Übungen des täglichen Lebens entsprechen diesen Bedürfnissen. Sie sind Tätigkeiten, wie sie täglich in der Umwelt des Kindes vorkommen: z.B. Hände waschen, sich anziehen, Tisch decken, etc.
Diese Tätigkeiten hat Montessori in vier Bereiche eingeteilt:
1. Übungen zur Pflege der eigenen Person
Hände waschen, Anziehrahmen, Schuheputzen
2. Übungen zur Pflege der Umgebung
Tisch abwischen, Wassergießen, Blumenpflege
3. Übungen des sozialen Lebens
Einander begrüßen, sich entschuldigen, einen Stuhl anbieten
4. Besondere Übungen zu Bewegung und zur Stille
Gehen auf der Linie, Kerze anzünden
Besonders durch den Umgang mit den Übungen des täglichen Lebens machen Kinder soziale Erfahrungen.
Ziele der Übungen des täglichen Lebens
Kinder ab ca. 3 Jahren haben eine sensible Phase für die soziale Entwicklung und die Bewegungsentwicklung:
- Die ÜdtL`s kommen dem Bewegungsdrang der Kinder entgegen.
- Die Handgeschicklichkeit, die Fuß- und Beinmotorik sowie das Gleichgewicht werden geschult.
- Das Kind wird mit den Dingen seiner Umgebung vertraut.
- Es kann sinnvolle Tätigkeiten ausführen.
- Es lernt sich sicher in der Gesellschaft (Gruppe) zu bewegen.
- Wenn das Kind eine Fertigkeit erworben hat, wird es selbstständiger und unabhängiger vom Erwachsenen. Das stärkt sein Selbstwertgefühl.
- Kinder entwickeln Verantwortung für ihre Umgebung und für andere Kinder.
- Sie setzen ihre erworbenen Fähigkeiten für sich und andere ein.